Kunstwerk 10
Zehn Eisensäulen, jede vier Meter hoch, umhüllt von Cor-Ten-Stahl, an verschiedenen Orten in Bamberg platziert – das ist das Projekt „kunstwerk10“. Mit den Kunstinstallationen, die der Bamberger Künstler Bernd Wagenhäuser umsetzt, will der Verein „kunstwerk10“ an das einstmals blühende jüdische Leben in Bamberg erinnern und es wieder sichtbar machen
Die historischen Gusseisensäulen stammen aus der Nähseidenfabrik Kupfer, Heßlein & Co. und dienten als freistehende Stützen in den Fabrikhallen. Sie sind die Seele der Kunstwerke. Künstler Bernd Wagenhäuser umhüllt sie mit Cor-Ten-Stahl, um den Säulen Halt zu geben.
Bisher sind an zwei Standorten Säulen aufgestellt. Weitere folgen.
- Quartier an der Stadtmauer:
Eine dreiteilige Kunstinstallation befindet sich im Quartier an den Stadtmauern, an dem Ort, an dem sich 1422 das zweite Wohngebiet jüdischer Bambergerinnen und Bamberger befand. Aus dem ersten Wohngebiet waren sie zuvor vertrieben worden. Die Hauptinstallation besteht aus zwei Kunstobjekten und verweist auf den zweiten Judenhof, der sich nachweislich seit 1422 im Bereich des Quartiers an den Stadtmauern befunden hat. Ein ergänzendes Kunstwerk wurde vor dem Eingang des Dokumentationszentrums zur Mikwe platziert. - Theatergassen:
Eine weitere gusseiserne Säule, umhüllt mit Cor-Ten-Stahl ist in den Theatergassen aufgestellt. Dieser Standort ist von großer Bedeutung in der jüdischen Geschichte Bambergs. Seit der Mitte des 16: Jahrhunderts waren jüdische Familien in diesem Wohngebiet ansässig.
Außerdem war hier die alte Gaststätte und Brauerei „Weiße Taube“, die von 1936 an als Gemeindezentrum der israelitischen Kultusgemeinde genutzt wurde. In den Jahren 1941 und 1942 erfolgten von der „Weißen Taube“ aus die Deportationen zu den Konzentrations- und Vernichtungslagern.