Die Staatsbibliothek Bamberg ist eine der großen Gedächtnisinstitutionen in Bayern. Die Bestände der traditionsreichen Forschungsbibliothek stehen der Öffentlichkeit für Bildung, Studium und Arbeit kostenlos zur Verfügung. Gegründet während der Säkularisation 1803, vereinigt die Staatsbibliothek die Büchersammlungen der aufgehobenen Stifte und Klöster des Hochstifts Bamberg. Sie befindet sich heute in den barocken Flügeln der Neuen Residenz am Bamberger Domplatz. Der Lesesaal, einst fürstbischöflicher Audienzsaal, bietet eine ruhige Arbeitsatmosphäre in historischem Ambiente.
Gemehrt durch Übernahme bedeutender privater Bibliotheken und laufend ergänzt um moderne, überwiegend geisteswissenschaftliche Literatur, hütet die Staatsbibliothek inzwischen mehr als eine halbe Million Bände. Als Regionalbibliothek für Oberfranken sammelt sie zudem möglichst alle Publikationen aus und über Oberfranken.
In der Handschriftensammlung finden sich herausragende Zeugnisse des Kulturerbes der Menschheit, darunter 1.000 mittelalterliche Codices. Seltene Inkunabeln aus dem 15. Jahrhundert gehören zur Sammlung Alte Drucke. Die umfangreiche Graphiksammlung birgt Werke so namhafter Künstler wie Albrecht Dürer.
Ausstellungen und Führungen
Die kostenfreie Dauerausstellung SCHÖNER SCHEIN zeigt ausgewählte Sammlungsstücke in Faksimile-Ausgaben, also originalgetreue Reproduktionen, und vermittelt so einen Eindruck kostbarer und empfindlicher Schätze, die aus konservatorischen Gründen nur höchst selten im Original ausgestellt werden.
Im Wechsel dazu sind pro Jahr ein bis zwei kostenfreie SONDERAUSSTELLUNGEN zu sehen, die jeweils eine Sondersammlung in den Fokus nehmen.
Jeweils am 2. Samstag im Monat ist um 12 Uhr ein kostenfreier BLICK HINTER DIE KULISSEN der Bibliothek möglich. Auf einem einstündigen geführten Rundgang durch ehemals fürstbischöfliche Räumlichkeiten erfahren Gäste Näheres über die hier bewahrten Schätze, die tausendjährige Tradition der Bibliothek und ihre heutigen Aufgaben.
Private Gruppen können die Bibliothek nach vorheriger Terminvereinbarung besuchen, es sind Führungen durch Ausstellung und/oder Bibliothek möglich. Führungsanfragen werden unter Tel. 0951 955 03-101 oder per E-Mail an info@staatsbibliothek-bamberg.de entgegengenommen.
Weltdokumentenerbe
In der Eingangshalle können Gäste virtuell in prachtvollen Handschriften blättern. Zu diesen kulturgeschichtlich herausragenden Bücherschätzen zählen auch 165 Codices, die auf die Bistumsgründung durch Kaiser Heinrich II. († 1024) zurückgehen. Drei der eindrucksvollsten mittelalterlichen Handschriften nahm die UNESCO in das Weltdokumentenerbe auf:
Das Lorscher Arzneibuch entstand in der Zeit Kaiser Karls des Großen (um 800). Annähernd 500 Arzneirezepte dokumentieren, wie die antike Medizin im christlichen Mittelalter fortlebte.
Zwei mit farbenfroher Buchmalerei ausgeschmückte Prachthandschriften wurden in der Zeit der ersten Jahrtausendwende von Schreibern und Buchmalern im Benediktinerkloster auf der Insel Reichenau geschaffen: Die Bamberger Apokalypse sowie einKommentar zum Hohen Lied und zum Buch Daniel.
Online-Angebote
Bamberger Schätze
Das Online-Portal ermöglicht einen virtuellen Blick in die Schatzkammern der Bibliothek. Eine stetig wachsende Auswahl von Digitalisaten macht die reichhaltigen historischen Sammlungen sichtbar und präsentiert sie thematisch geordnet. Exzellente Bilder in hoher Auflösung, angereichert mit zahlreichen Zusatzinformationen und teilweise mit transkribierten Volltexten, ermöglichen ein intensives Studium der Stücke.
Virtuelle Ausstellungen
Einige ausgewählte Ausstellungen, die in der Staatsbibliothek Bamberg zu sehen waren, sind dauerhaft als virtuelle Ausstellung zugänglich.
Gut zu wissen
- Führungen durch die historischen Schauräume der Bibliothek
(nach vorheriger Terminvereinbarung, Tel. 0951 955 03-101) - Führungen durch die Sonderausstellungen oder Dauerausstellung
(nach vorheriger Terminvereinbarung, Tel. 0951 955 03-101) - Rollstuhlgerechter Eingang ist vorhanden
